Durch die Jahren
galt sich Berlin als das Zentrum der Entwicklung des Jazz in Deutschland. Obwohl
die Rollen, die Berlin in der Entwicklung des Jazz spielte, verschiedenartig
und auch widersprechend waren, galt Berlin zweifellos als die tatkräftige Büchse
der deutschen Jazzszene. Von den frühen 20er bis zum Ende des zwanzigsten
Jahrhunderts war keine Stadt Deutschlands so wichtig für die Entwicklung des
Jazz wie Berlin.
In den frühen Jahren der Weimar
Republik fing diese neun Jahre dauerende rießige Fest, das „die goldene
Zwanziger“ hieß, in Berlin an. Nach dem Schrecken des ersten Weltkriegs waren
Deutscher von der bürgerlichen Kultur der älteren Generation angewidert. Ihnen boten
solche Besonderheiten des Jazz wie Synkope, Improvisation, und eine ganz
amerikanische Würze eine Alternative zur Musik der Vergangenheit. Deswegen war
Jazz dafür wie geschaffen, die deutsche Zuhörer zu freuen. Aber die steigende
Popularität des Jazz würde ohne Berlins Einfluss auf die künstlerische
Gesellschaft Deutschlands nie passieren. Das Deutsches Historisches Museum
beschreibt die Wichtigkeit Berlins der Weimarzeit so, „Vor allem Berlin als
Stadt mit den meisten Verlagen, Zeitschriften, Theatern, und Cafes übte eine
große Anziehungskraft aus“ und beschreibt die kulturelle Szene als „unüberschaubar“.
Deshalb besuchten gern Berlin amerkanische Jazzmusiker wie Josephine und ihrer
„Charleston Band“, die 1927 in Berlin landeten.
http://www.youtube.com/watch?v=NXQPrtJYCJs&feature=related
Das kulturelle
Leben von Berlin war aber immer mit dem politischen Leben der Stadt verbunden.
Deswegen brachten die Große Depression und der anschließende Aufstieg der Nazis
zur Macht drastiche Veränderungen der Jazzszene in Deutschland. Als Heinrich
Himmler versprach, die Anhänger der Swing-Jugend ins Konzentrationslager zu
schicken, wurden Jazz und Swing Symbole eines Widerstands gegen die Nazis. Bei 3sat.de
wird Jazz als „für die Nazis regimegefährend“ und „ein Symbol eines vagen
amerikanischen Freiheit“ beschreibt. Obwohl gab es Tanz- und Rundfunkverbote,
Jazz und Swing bliebten in Deutschland noch populär. Groß genug war die
Nachfrage zu Jazz und Swing, dass amerikanische Musiker Lieder für deutsche Zuhörer
machten. Zum Beispiel spielten die Andrews Sister 1938 das (teilweise) deutschsprächige
Lied, „Bei Mir Bist Du Schön“.
http://www.youtube.com/watch?v=3cwH9V_Ff0E&feature=relmfu
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